Konkurs Insolvenz, was ist der Unterschied und gibt es überhaupt einen?
Konkurs Insolvenz, zwei Begriffe, die im Gebrauch sind, wenn es um die Pleite eines Unternehmens geht. Doch hat es die gleiche Bedeutung oder vertun sich einfach nur viele? Tatsächlich ist es so, dass heutzutage der Begriff Insolvenz einfach nur den Konkurs abgelöst hat. Bei einer Insolvenz verliert derjenige sein Vermögen und ist nach sechs Jahren Schuldenfrei. Bei dem Konkurs hingegen verliert man das Vermögen, aber die Schulden bleiben auch noch nach sechs Jahren vorhanden.
Was genau heißt denn jetzt Konkurs?
Ein Unternehmen kann sich schnell in eine finanziell schlechte Situation bringen, bspw. durch eine falsche Entscheidung. Ein Unternehmen muss Rechnungen zahlen, Gehälter oder vieles weiteres, ist dies nicht mehr möglich steht das Unternehmen im Endeffekt Konkurs. Man spricht also von der Zahlungsunfähigkeit des Betriebes. Sobald solch ein Zustand eintritt, wird dies zum zuständigen Amtsgericht weitergeleitet. Alle Gläubiger der Firma teilen sich das bleibende Geld des Schuldners auf. Hierbei spricht man auch von einer Konkursmasse. Alle Gläubiger müssen zu gleich bedient werden. Ein Richter bestätigt den Konkurs des Unternehmens offiziell und somit ist die Firma offiziell zahlungsunfähig gemeldet.
Wobei spricht man nun von einer Insolvenz?
Die Insolvenz ähnelt wie bereits erwähnt dem Konkurs. Hier spricht man ebenfalls von einer Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens. Löhne der Angestellten sowie die offenen Rechnungen des Unternehmens können nicht mehr bezahlt werden. In diesem Fall kann ein Insolvenzverfahren angemeldet werden. Anschließend stellt das Gericht dem Unternehmen einen Insolvenzverwalter zur Verfügung, um offene Geschäfte abzuwickeln. Danach wird man in die Wohlverhaltensphase versetzt und hat nach einer gewissen Zeit einen Anspruch auf die sogenannte Restschuldbefreiung. Eine Insolvenz kann allerdings nicht nur Firmen betreffen. Ebenso kann eine Privatperson oder ein Verbraucher die Chance haben eine Verbraucherinsolvenz anzumelden. Für viele der überschuldeten Personen ist das der letzte Ausweg ein Leben ohne Schulden anzufangen.
Weitere wichtige Dinge
Wann wird Konkurs angemeldet?
Spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit bzw. der Überschuldung muss ein Eröffnungsantrag gestellt werden.
Mit welchen Verfahrenskosten kann das Unternehmen rechnen?
Für das ganze Verfahren fallen die Kosten des Gerichts sowie die Insolvenzverwaltungskosten an. Ein Insolvenzverfahren ist ein gerichtliches Verfahren wo die jeweilige Wiederherstellung einer Zahlungsfähigkeit des Schuldners oder die Befriedigung der Gläubiger erledigt wird.
Welche Voraussetzungen benötige ich für eine Rechtsschuldbefreiung?
Um eine Rechtsschuldbefreiung zu erlangen, muss man nach 3 Jahren eine Rückzahlung von mindestens 35 % der Verbindlichkeiten wobei der Prozesskosten zahlen. Wurden nach fünf Jahren die Prozesskosten bezahlt, darf die sogenannte Wohlverhaltensphase vorzeitig beendet werden.
Was ist eine Insolvenzverschleppung?
Dies bedeutet, dass der Geschäftsführer die Eröffnungsanträge über den Zeitpunkt einer Insolvenzreife der Gesellschaft hinaus zögert.