Insolvenz beantragen
Ich bin Unternehmer. Mein Betrieb
umfasst 70 Mitarbeiter und seit zehn Jahren arbeite ich eigenständig
am wunderschönen Bodensee. Wir sind zuständig für innovative Ideen
im Schiffs- und Bootsbau. Es läuft Jahr für Jahr und plötzlich kam
es zu einem signifikanten Knick des Umsatzes durch äußere Umstände.
Zu Beginn war ich noch der festen Überzeugung: Insolvenz beantragen
ist ein Thema, was mich niemals betreffen würde.
Insolvenz
beantragen, das sind Menschen, die versäumt haben ihre Finanzen im
Griff zu behalten. So war meine sehr naive Denkweise. Doch es geht
schneller als gedacht:
- Rückstände nicht mehr aufholen können
- Banken machen Druck und sperren Konten
- Finanzamt macht das Konto dicht
- Lieferanten liefern nur noch per Vorkasse
- Gehälter können nicht mehr gezahlt werden
- Sozialversicherungsbeiträge der Mitarbeiter können nicht beglichen werden
- wichtige Versicherungsbeiträge können nicht überwiesen werden
Es ging sogar so weit, dass die Heizungskosten mich drohten aufzufressen. Die großen Hallen konnten von den Mitarbeitern nicht mehr ohne dicke Pullis betreten werden. Es war ein großes Desaster.
Mahnbescheide wie Murmeln sammeln
Meine naive Sekretärin sah meine angespannte nervliche Situation und wollte mich schützen. Sie sammelte die Mahnbescheide, welche ins Haus flatterten, wie Murmeln in der Schublade. Durch einen Zufall entdeckte ich die Vielzahl an gelbe Post. Ich war einfach sprachlos und hätte sie am Liebsten gleich rausgeschmissen. Doch der Zug rollte letztlich von alleine, denn die anstehenden Gehälter konnte ich nun wirklich nicht mehr begleichen. Ich hatte alles versucht um Geldgeber an Land zu ziehen.
Die Gespräche liefen doch es brauchte viel zu viel Zeit. Drei Zahnräder versuchte ich ins Laufen zu bringen, damit Geld in die Firma floss. Doch die Herrschaften hatten einfach Zeit, welche ich nicht habe. Allmählich wurde mir klar: Insolvenz beantragen wird wohl unausweichlich werden.
Ich suchte einen Anwalt auf, damit er die Insolvenz beantragen kann. Im Internet hatte ich mich nächtelang belesen und es wurde mir von Nacht zu Nacht klarer, dass es nur noch diesen Weg geben kann. Was danach geschehen sollte, wusste ich nicht, doch Insolvenzverschleppung ist kein Kavaliersdelikt und letztlich hing ich hier schon mit einem Fuß drin.
Unglaublich: Rettung in der letzten Minute
Der Tag war gekommen und ich setze mich ins Auto. Die Insolvenz beantragen wurde zum härtesten Tag meines Lebens mit einer unerwarteten Wende. Ich fuhr die Autobahn entlang und mir war richtig schlecht. Dann klingelte mein Handy. Ein Geldgeber rief an und teilte mir mit: “Die Insolvenz beantragen können sie ad acta legen. Wir haben heute Nacht in einer Sitzung beschlossen, dass wir zwei Millionen ins Unternehmen pumpen für 20 Prozent Beteiligung!”